11.05.2025

Warum ist Kinderhaut empfindlicher für Sonne?

Kinderhaut ist anders aufgebaut

Kinderhaut ist dünner, unreifer und durchlässiger als Erwachsenenhaut. UV-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein, können dort Zellen schädigen – und treffen auf ein System, das noch nicht vollständig reparieren kann.

Dünnere Hautschichten bei Kindern

Kinderhaut ist noch nicht voll ausgereift und anders aufgebaut ist als die von Erwachsenen. Darum liegen die Hautstammzellen der Kinderhaut näher an der Hautoberfläche und sind somit stärker einer möglichen UV-Exposition ausgesetzt. Durch solche Sonnenbrände kann also das Erbgut in diesen Stammzellen einen unwiederbringlichen Schaden erlangen. Da diese Zellen sich schnell erneuern, können Mutationen entstehen, die später in der Hautkrebsentwicklung eine Rolle spielen.

Hautschutz durch Melanin funktioniert noch nicht

Melanin – das Pigment, dass unsere Haut bräunt – ist ein natürlicher UV-Schutz. Doch bei Kindern ist die Melaninproduktion noch gering. Die Haut ist hell, ungeschützt – vergleichbar mit Hauttyp I, der kaum bräunt und schnell verbrennt. Der Aufbau dieser Schutzfunktion geschieht erst im Laufe der Kindheit und Jugend, je nach Genetik und Hauttyp.

Die Haut vergisst nicht

Studien zeigen, dass Sonnenbrände im Kindesalter ein höheres Risiko für die spätere Entwicklung von Hautkrebs bedeuten – insbesondere für schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom).

Zudem konnte ein deutlicher Zusammenhang konnte zwischen schweren Sonnenbränden in der Kindheit und der Anzahl erworbener gutartiger Nävi (Muttermale) nachgewiesen werden. Das ist deshalb relevant, weil eine hohe Anzahl an Nävi ein Risikofaktor für späteren Hautkrebs ist – insbesondere für das Melanom.

Fazit: Schutz ist keine Option – sondern Pflicht

Kinderhaut ist nicht nur empfindlich, sondern sie hat noch nicht ihre volle Schutzfunktion ausgebildet. Die Haut ist daher besonders schützenswert!

Daher gilt:
  • Direkte Sonne meiden (besonders zwischen 11 und 15 Uhr) & Schatten aufsuchen

  • UV-Kleidung, Hut und Sonnenbrille nutzen

  • Sonnenschutzmittel mit LSF 30–50+ großzügig und regelmäßig auftragen

Quellen:

S3-Leitlinie "Prävention von Hautkrebs"

Altmeyers Enzyklopädie