21.05.2025

Mythos: Erst rot, dann braun?

Viele von uns kennen diesen Spruch noch aus der eigenen Kindheit:
„Erst wird man rot, dann wird man braun.“
Klingt harmlos – ist es aber nicht. Denn diese Vorstellung ist medizinisch falsch und kann langfristige Hautschäden begünstigen.

Deshalb klären wir heute auf: Bräune ist kein Zeichen für Gesundheit, sondern eine Reaktion der Haut auf UV-Stress.

Warum wird unsere Haut überhaupt braun?

Die Bräunung der Haut entsteht, weil sogenannte Melanozyten – also Pigmentzellen – durch UVB- und teilweise UVA-Strahlung angeregt werden, das Hautpigment Melanin zu produzieren.
Das passiert nicht sofort, sondern erst 24–72 Stunden nach dem Sonnenkontakt.

Melanin bildet eine Art „mikroskopischen Sonnenschirm“ in der Haut – also ein begrenzten Selbstschutz. Aber dieser Schutz ist kein Ersatz für Sonnencreme, Kleidung und Schatten.

 

Wann wird die Haut rot?

Die Rötung bei einem Sonnenbrand entsteht, wenn der Eigenschutz der Haut nicht mehr ausreicht. Dann kommt es zu einer Entzündungsreaktion: Die Haut ist gereizt, gerötet und oft schmerzhaft.

Je intensiver die UV-Strahlung war, desto schlimmer können die Folgen sein:

  • Hautrötung, Brennen und Schmerzen

  • Schwellung, Bläschen, sogar Fieber und Übelkeit bei schweren Sonnenbränden

Ein Sonnenbrand ist also keine harmlose Begleiterscheinung – sondern eine akute Hautschädigung, die das Hautkrebsrisiko langfristig erhöhen kann. Jeder Sonnenbrand zählt!

 

Sonnenbrand – wie schnell geht das?

Das hängt zum einen vom Hauttyp Deines Kindes ab – zum anderen auch von der Jahreszeit, UV-Index und dem Wetter. Besonders helle Hauttypen verbrennen oft schon nach wenigen Minuten in der Sonne – ohne jeden „Vorwarn-Rotton“.

Auch wenn Dein Kind nicht sofort rot wird, kann die Haut bereits Schaden nehmen. UV-Strahlung wirkt unsichtbar – und wird deshalb oft unterschätzt.

 

Fazit: Bräune ist kein Gesundheitszeichen

  • Eine gebräunte Haut zeigt, dass sie sich bereits auf Sonneneinstrahlung einstellen musste.

  • Die Hautbräunung ist ein begrenzter Selbstschutz – aber kein Zeichen von Hautgesundheit.

  • Und: Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel.

Wichtig zu wissen: Wenn nach einem Sonnenbrand eine bräunliche Verfärbung auftritt, handelt es sich hierbei um eine sogenannte postinflammatorische Hyperpigmentierung – eine Pigmentstörung, die durch die vorangegangene Hautentzündung entsteht und oft lange sichtbar bleibt.

Sonnenschutz ist in jedem Alter wichtig – und beginnt am besten, bevor es überhaupt zu Rötung oder Bräunung kommt.