12.05.2025

Sonnenschutz für Dein Baby und Kleinkind: Was solltest Du beachten?

Sonnenschutz ist bei Säuglingen und Kleinkindern genauso wichtig, wie bei älteren Kindern und bei uns Erwachsenen. Das besondere bei den ganz Kleinen: Die Haut von Babys und Kleinkindern ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung, da sie noch nicht vollständig entwickelt ist. Umso wichtiger ist es, genau zu wissen, wann Sonnenschutz notwendig ist, welche Produkte geeignet sind – und welche UV-Filter Ihr bedenkenlos verwenden könnt.


Im ersten Lebensjahr: Möglichst keine direkte Sonne

Wenn Dein Kind noch unter eins ist, sollte es möglichst gar keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Die Haut Deines Säuglings ist sehr dünn, besitzt nur wenig Eigenschutz durch Melanin (also unser Hautpigment) und kann UV-Strahlen kaum abwehren. Die Schutzmechanismen, die bei uns Erwachsenen teilweise greifen, funktionieren bei Kindern noch nicht. Die oberste Hautschicht ist noch nicht vollständig ausgebildet und kann durch die UV-Strahlung leicht geschädigt werden.

Im ersten Lebensjahr solltest Du Dein Baby idealerweise durch Kleidung, Sonnenschirm oder Schatten vor der Sonne schützen. Sonnencreme sollte am besten nur auf kleine, unbedeckte Stellen wie Gesicht oder Handrücken aufgetragen werden – und am besten nur mit mineralischen UV-Filtern. 


Mineralische vs. chemische UV-Filter – wo liegt der Unterschied?

Sonnencremes schützen die Haut Eures Kindes mit speziellen UV-Filtern, die schädliche UV-A- und UV-B-Strahlung abhalten. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten: mineralische (physikalische) und chemische (organische) Filter.

Mineralische UV-Filter

Mineralische Filter – wie Zinkoxid oder Titandioxid – bilden eine sichtbare Schutzschicht auf der Haut. Sie reflektieren die UV-Strahlen wie kleine Spiegel und wirken sofort nach dem Auftragen. Diese Filter dringen nicht in die Haut ein und sind besonders gut verträglich. Das macht mineralische Filter zur ersten Wahl für Babys und Kleinkinder mit ihrer empfindlichen Haut.
Oft sind sie in naturkosmetischen Sonnencremes enthalten. Der sogenannte „Weißel-Effekt“ – ein leichter, weißer Film auf der Haut – ist zwar optisch gewöhnungsbedürftig, aber Teil der Schutzwirkung und völlig unbedenklich.

Chemische UV-Filter

Chemische Filter wirken, indem sie UV-Strahlen aufnehmen und in Wärme umwandeln. Sie lassen sich leicht verteilen und ziehen schnell ein. Allerdings müssen sie 20–30 Minuten vor dem Sonnenkontakt aufgetragen werden. Einige dieser Filter stehen in der Kritik – etwa wegen möglicher hormoneller Wirkungen oder Umweltbelastung. Achtet beim Kauf darauf, problematische Inhaltsstoffe wie Octocrylen oder Homosalat zu vermeiden, wenn Ihr ganz sicher gehen möchtet.

Für Babys im ersten Lebensjahr sind mineralische Filter die beste Wahl – sie sind besonders hautverträglich und schützen zuverlässig. Ab dem Kleinkindalter können auch Sonnencremes mit chemischen oder kombinierten Filtern infrage kommen – wenn sie speziell für Kinderhaut entwickelt und dermatologisch getestet sind.


Geeignete Filter nach Alter

Alter des Kindes

Empfohlene UV-Filter

Wichtige Hinweise

Babys unter 12 Monaten

mineralische Filter (z. B. Zinkoxid, Titandioxid)

ohne Duftstoffe, Alkohol oder Konservierungsmittel
Keine Sprays (Inhalationsrisiko)

Kleinkinder & Kinder ab ca. 1 Jahr

mineralische Filter weiterhin empfehlenswert
Chemische Filter möglich (sofern verträglich)
Kombinierte Filter (mineralisch + chemisch)

nur Produkte verwenden, die für Kinderhaut geeignet und dermatologisch getestet sind

 

Anwendung: Wann, wie oft und wie viel?

Mineralische Filter schützen sofort nach dem Auftragen. Chemische Filter brauchen mindestens 20–30 Minuten Einwirkzeit, bevor sie ihre volle Schutzwirkung entfalten.

Deswegen ist es empfehlenswert, dass Ihr Euer Kind bereits zu Hause vor dem Rausgehen eincremt, am besten noch vor dem Anziehen – so bleibt die Haut auch unter der Kleidung geschützt, wenn Ärmel oder Hosenbeine hochrutschen. Vergesst dabei nicht: Der Schutz lässt mit der Zeit nach. Deshalb ist es wichtig, mindestens alle zwei Stunden nachzucremen – und besonders nach dem Schwitzen, Baden oder Abtrocknen.

Fazit

Babys und Kleinkinder brauchen besonderen Schutz vor der Sonne. Vermeidet im ersten Lebensjahr Eures Kindes direkte Sonnenstrahlen am besten ganz. Wenn eincremen unvermeidlich ist, sind mineralische UV-Filter empfehlenswert. Für ältere Kinder könnt Ihr – je nach Hauttyp – auch chemische oder kombinierte Filter verwendet werden.

Wichtig ist: Tragt die Sonnencreme immer ausreichend dick auf, wiederholt das Eincremen mindestens alle 2 Stunden und versucht Euer Kind im besten Fall direkt durch Kleidung und auch durch Spielen in natürlichem Schatten zu schützen. So sorgt Ihr langfristig für gesunde Haut und schützt euer Kind vor den Risiken durch UV-Strahlung.

 

Quellen:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Deutsche Krebshilfe